Rom - Rome  |  01.Juli.2006

Rom, die ewige Stadt! 

Die Sage erzählt, dass die Zwillinge Romulus und Remus, Söhne des Mars und einer Sterblichen, von ihrem Großonkel in den Tiber geworfen, am Fuß des Palatin (einer der Hügel) angeschwemmt, von einer Wölfin ernährt und von Schäfern großgezogen wurden.
Sie gründeten am 21.April 753 v. Chr. die Stadt Rom, die auf sieben Hügeln erbaut wurde.
Schon auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel war ich wie erschlagen. Man fährt vorbei an riesigen alten Ruinen, die inmitten moderner Häuserzeilen stehen. Den Verkehr brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Auf zweispurigen Straßen wird schon aus Prinzip mindesten dreispurig gefahren. Als naiver Tourist muss man aufpassen, nicht unter die Räder zu kommen. Dass sich überhaupt so viele Römer mit Rollern auf die Straße trauen!
Am Hotel sind wir jedenfalls heil angekommen. Raus aus dem klimatisierten Taxi, Luft anhalten ob der schwülen 38° C draußen und schnell rein ins kühle Hotel.   

 

Unser Hotel liegt an der spanischen Treppe im Viertel "Piazza di Spagna". Dieses Viertel teilten sich einst Spanier und Franzosen. Vor wenigen Jahren wurde hier, unter Protest der Römer, die erste McDonalds-Filiale eröffnet.

Das Erste, was man sieht, wenn man die Treppe herunter kommt, sind die Plagiat-Händler. Bei ihnen bekommt man für wenig Geld, was in den Nobelboutiquen der Piazza di Spagna das 5-10fache kostet. Etwas zu kaufen haben wir uns nicht getraut. Eine Schwedin wurde vor kurzem zu 10000€ Bußgeld verknackt, weil sie Plagiate ausführen wollte.

 

 

 

 

Menschenmenge hält sich noch in Grenzen, tagsüber eh nur Touries. 
Hier gibt es den echten Stoff...
...leider unerschwinglich..
...also entweder Dach über dem Kopf und ein richtiges Bett, oder das Geld fürs Hotel in eine schicke Tasche investiert.
Die Piazza Navona. Hier wimmelt es von Zeichnern, Malern, Musikern und natürlich Touristen. Der Platz wird gesäumt von jeder Menge Restaurants und man muss sich der Kellner erwehren, die einen in das Lokal locken wollen (jeder der schon mal auf Mallorca war, kennt das). 

Die Italiener essen sowieso erst spät zu abend. So um 22 Uhr werden die Lokale erst richtig voll, denn erst dann sind die Temp. soweit abgekühlt, dass die Lasagne ohne Schweißausbruch genossen werden kann. 

 

Der "Vierströmebrunnen" auf der Piazza Navona mit einem Obelisken in der Mitte. Der Brunnen zeigt die vier großen Ströme der damals bekannten Kontinente: Donau, Rio de la Plata, Ganges, Nil.
Der erst Tag neigt sich dem Ende zu. Auf der Spanischen Treppe geht es jetzt erst richtig los. Sie ist Treffpunkt der Einheimischen. Als irgendeine Gruppe amerikanischer Jugendlicher, bewaffnet mit einer Gitarre, "Sweet Home Alabama" anstimmt, wird es für uns Zeit zu gehen (Es gibt Grenzen!).
Am nächsten Morgen geht es bei gemütlichen 30° erstmal Richtung Trevi-Brunnen. Jeder, der "La Dolce Vita" gesehen hat, wird sich erinnern. 

Hier werfe ich gerade eine Münze über die Schulter in den Brunnen. Das ist ein Pfand auf die Rückkehr in die ewige Stadt.

 

"Vittoriano" 1885-1911 

Wegen der Form auch "Die Schreibmaschine" genannt. Dieses Monumentaldenkmal wurde zu Ehren des ersten italienischen Königs Vittorio Emanuele II. gebaut.

 

Bekannt sind Roms Ruinen auch für die Heerscharen an Katzen, die dort leben.

Die ursprüngliche Stadt liegt übrigens 2-3 m unterhalb der heutigen Straßenzüge. Welch archäologische Schätze sich also noch unter der Stadt befinden, ist kaum vorstellbar. 

 

Ohne Klimaanlage geht nix!
Das Forum Romanum
Um herauszufinden, durch welchen der vielen Triumphbögen denn nun Cleopatra geritten kam, hätten wir doch einen Führer gebraucht

 

In der irrsinnigen Mittagshitze alle Säulen und Steine anzugucken, konnten wir uns nicht überwinden, also lieber weiter zum Kolosseum, dem größten Amphitheater der römischen Welt.

 

Meine hinreißende Mutter muss sich mit Gewalt der Übergriffe unzivilisierter Centurio erwehren.

"Also gut, ein Küsschen auf die Wange, dann muss ich aber weiter."

Nach einer halben Stunde Schlangestehen vor den allgegenwärtigen Sicherheitsschleusen stehen wir im Kolosseum, das von außen mächtiger wirkt, als von innen. 
Das Pantheon,  27-25 v. Chr. gebaut, ist ein Tempel mit der größten freitragende Kuppel der Welt. In der Kuppel befindet sich ein Loch, das zur Bestimmung von Sommer- und Wintersonnenwende dient.

Leider war das Pantheon geschlossen. Kutsche fahren wollten wir nicht, zu teuer mit 120€ pro Stunde. Also lieber Eis essen gehen und unser Glück an einem anderen Tag versuchen.

 

Nicht schwach werden, schnell weiter.
Morgens zahlten wir für ein 0,5 Wasser 1,50€, mittags dann schon 2€. 
Die Engelsbrücke mit der Burg im Hintergrund, im Vordergrund Kapstadtimpressionen. 

Hat ein wenig die eindrucksvolle Ausstrahlung der Burg versaut. 

Nun haben wir schon Freitag, der letzte Tag in Rom und der heißeste. 

Ich war schon richtig aufgeregt, denn heute ging es zum Vatikan.

Doch vor die Erleuchtung hat Gott das Schlangestehen gestellt. Und wer sich nicht an die Kleiderordnung hält, darf garnicht erst rein. 
Da würde ich auch gerne mal einen Blick reinwerfen. Wie oft die beiden Gardisten wohl heute noch fotografiert werden?
Im Petersdom selbst habe ich kein Fotos gemacht. Das Blitzlichtgewitter und die Lautstärke der 2000 anderen Touristen hat schon gereicht. Der Dom ist ein großartiges Gebäude, dessen einschüchternde Pracht von den vielen Menschen leider ziemlich niedergetrampelt wird.

In den den unterirdischen Gängen liegen die ganzen Päpste begraben. Eine junge Frau wollte vor dem Grab von Papst Johannes Paul II. eine stille Andacht halten, musste aber den Tränen nahe ihr Anliegen aufgeben. Vor lauter Menschen, die in langen Reihen, lautstark und mit permanentem Blitzlichtgewitter, an dem Grab vorbeischoben, konnte man sein eigenes Gebet nicht verstehen.

Ich bin zwar nicht gläubig, empfand es aber trotzdem irgendwie als entweihend.

Die untersten Fenster sind die Gemächer des Papstes und mein Vater und ich haben einen weißhaarigen Mann am Fenster stehen sehen, der den Trubel kurz beobachtete. Das war er bestimmt.
Vom Petersdom aus gelangt man um die vatikanische Mauer herum, zu den Museen. Nur leider wollten auch ganz viele andere Leute dahin. Da wir keine Lust hatten, 5 Stunden in der Mittagshitze zu stehen, haben wir uns einfach vorgedrängelt.
So mussten wir nur eine halbe Stunde auf den Einlass warten. 
Durch die große Halle (man kommt sich vor wie in einem Terminal) mit den Ticketcentern und Sicherheitsschleusen kommt man über einen schönen Innenhof in die Museen.

Fotografieren war verboten, woran sich aber die wenigsten gehalten haben. Wir wurden mit der Masse mitgeschoben bis in die sixtinische Kapelle.

Dort hätte ich Stunden mit dem Betrachten der Fresken verbringen können, was bei so vielen Menschen jedoch kaum möglich ist. 

In der flirrenden Mittagshitze mit über 40° kehren wir dem Vatikan den Rücken zu.
Die Engelsburg war ursprünglich Grabmal von Kaiser Hadrian, diente dann als Festung, Adelsschloss und Papstresidenz. Wenn es Ärger gab, verbarrikadierte sich der Papst in der Burg, die durch einen Gang mit dem Vatikan verbunden ist.

Von der Terrasse hat man einen tollen Blick über die Stadt. Lange verweilen kann man ob der exorbitanten Temperaturen jedoch nicht.

Erzengel Michael.

Er soll 590 auf der Burg erschienen sein und habe vor dem Volk, das für die Beendigung der Pestepidemie betete, als Zustimmung sein Schwert in die Scheide gesteckt.

 

 

Abschied nehmen von meinem Zimmer. 
TEIL 2 | PART 2